Von der Vision zur Gründung

Vor mehr als 20 Jahren begann ich, mich bewusst mit menschlichen Reaktionen, vor allen Dingen Gegenreaktionen, im verbalen und non-verbalen Bereich zu befassen.

Eine wesentliche Rolle spielte dabei schnell die nonverbale Kommunikation. Ich lernte, mehr und mehr meine Wahrnehmung zu schulen und – meiner Intuition zu vertrauen.

Die unterschiedlichen Techniken und Methoden, die ich mir im Laufe der Jahre angeeignet hatte, ermöglichten mir einen tieferen Zugang zur „Landkarte“ meiner Klienten, um ihre Anliegen genauer zu klären. Sie wurden meine „Eintrittskarten“, die es mir erlaubten, die vielen unterschiedlichen und tieferliegenden Ebenen kennenzulernen, die sich während eines Gesprächs zeigten.

Diese „Eintrittskarten“ hatten viele Regeln und Vorgaben, die es zu beachten galt, basierend auf unseren ethischen Grundwerten wie Respekt, Würde und Achtung vor den Grenzen des Kommunikationspartners und seines Systems.

Viele traditionelle psychologische und psychotherapeutische Ansätze beschäftigen sich mit der Frage, wie zunächst einmal eine Brücke zwischen zwei menschlichen, miteinander kommunizierenden Systemen geschlagen und dann erst begangen werden kann. Was aber, wenn es möglich ist, diese Brücke gleich zu beschreiten? Oder sie gar nicht zu konstruieren, sondern sich gleich auf das andere menschliche System einzulassen? Welche Haltung benötigen wir dazu und worauf können wir uns bei einem solchen Vorgehen verlassen?

Welchen Mehrwert hätte dieses nonverbale Vorgehen in unserer sich ständig verändernden, interkulturellen Welt?

Vor allem in den letzten fünf Jahren meiner umfassenden Studien durfte ich so viele positive Feedbacks erfahren, dass es nun Zeit ist, meine Erkenntnisse vorzustellen und sie weiterzugeben – sie von Menschen erleben zu lassen und Menschen darin auszubilden, um damit einen wesentlichen Beitrag zu einem globalen Humanismus zu leisten.

Im März 2014 reiste ich in die Emirate, um weitere Eindrücke zu sammeln. Es war beeindruckend, welche positiven Begegnungen und Kontakte möglich waren, die bis heute bestehen.  Die üblichen Sitten und Bräuche, die wir als Gast in diesem Land berücksichtigen sollten, blieben dabei völlig außer Acht. Dennoch entstand innerhalb kurzer Zeit eine vertrauensvolle, rücksichtsvolle und wohlwollende Kommunikation.

In mir breitete sich der Gedanke aus, dass es sehr wohl möglich ist eine Ebene der Kommunikation mit fremden Kulturen zu finden und vielleicht zu schaffen, auf der eine neutrale und wertfreie Begegnung auf Augenhöhe stattfinden kann. „Eine Bereicherung für die heutige Welt“.

Dieser Gedanke war der erste Schritt meine Vision in die Tat umzusetzen.

Gabriele Gail